"I Want To Break Free" (1984) - Queen's legendäres Skandal-Video
Das Musikvideo zu "I Want To Break Free" von Queen erregte in den 80ern großes Aufsehen. Mit seiner originellen Machart schrieb es Musikgeschichte. Queen, bekannt für innovative und provokante Darstellungen, lieferten mit diesem Video einen Höhepunkt ihrer Schaffensphase. Es stammte aus der Feder von John Deacon und wurde 1984 veröffentlicht. Obwohl der Song selbst ein Hit wurde, erreichte er in den USA nur mäßigen Erfolg – Platz 45 der Charts. In Großbritannien dagegen landete er auf Platz drei.
Die humorvolle Parodie britischer TV-Serien
Das Konzept für das Video war unkonventionell: Queen parodierten die beliebte britische Soap "Coronation Street". Eine brillante Idee, die von Dominique, der damaligen Freundin von Schlagzeuger Roger Taylor, stammte. Die Bandmitglieder verwandelten sich in Hausfrauen und parodierten Klischees. Freddie Mercury wurde für den Clip zur vollbusigen Leder-Minirock-Trägerin. Die Verkleidungen lehnten sich an britische Comedy-Traditionen an und sorgten auf der Insel für Lacher.
Freddie Mercury ohne Schnurrbart: Ein ikonischer Anblick
Ein weiteres Highlight des Musikvideos sind die Ballettszenen, in denen Freddie Mercury ohne seinen berühmten Schnurrbart auftritt. Für die Choreografie dieses Parts arbeitete Queen mit dem Royal Ballet zusammen. Regie führte David Mallet, und die Dreharbeiten fanden in den Limehouse Studios statt. Besonders in Erinnerung bleibt Freddie Mercurys Anspielung auf den Tänzer Vaslav Nijinsky – eine mutige, künstlerische Entscheidung.
Kontroversen in den USA und MTV-Boykott
Während das Video in Europa als kreativ und humorvoll angesehen wurde, stieß es in den USA auf gemischte Reaktionen. Es fiel durch seine Darstellungen von Cross-Dressing bei vielen Amerikanern durch. MTV boykottierte das Video, was den Erfolg des Songs in den Staaten beeinflusste. Der Boykott führte dazu, dass der Song dort nicht die Erfolge feierte, die er anderswo erzielte. Erst 1991 wurde es bei VH1 ausgestrahlt.
Ein politisches Statement in Südamerika
Interessanterweise fand das Video in Südamerika auch eine politische Bedeutung. Dort wurde es als Symbol gegen Diktaturen gesehen. Bei einem Konzert in Brasilien wurde die Cross-Dressing-Performance dennoch abgelehnt. Trotz der Kontroversen rangierte der Song in vielen Ländern auf Spitzenplätzen und bleibt ein internationaler Hit.
Ein wahrer 80er-Moment: Das Erbe von "I Want To Break Free"
Freddie Mercurys Entscheidung, sich für das Video den Schnurrbart zu entfernen, ist eine der vielen Anekdoten, die dieses Video unvergesslich machen. Die Band trat in Frauenkleidern auf, als Geste des Humors und der Kreativität. Auch Künstler wie Lisa Stansfield und Extreme zollten ihm Respekt, indem sie den Song beim "Freddie Mercury Tribute Concert" aufführten.
Ein Meilenstein der Musikvideo-Geschichte
Das Musikvideo zu "I Want To Break Free" bleibt ein Paradebeispiel für den Mut zur künstlerischen Innovation in den 80er Jahren. Es zeigte, wie Kunst Missverständnisse zwischen Kulturen überbrücken kann. Dieser Meilenstein trägt zur Legende der Band bei und beweist Freddie Mercurys Talent, Konventionen zu sprengen. Bis heute bleibt das Video ein faszinierender Teil der Musikgeschichte der 80er.