Keine Freunde aber Brüder - Jagger & Richards prägen Rock'n'Roll
Sie sind wie zwei „Alphamännchen“, zwei Bad-Boys des Rock'n'Roll, die sich immer wieder mal in die Haare bekommen: Mick Jagger und Keith Richards – die Gründer und das geniale Songschreiber-Duo der Rolling Stones. Auch nach über 60 Jahren Bandgeschichte schaffen sie es immer noch, ein Nummer-Eins Album wie “Hackney Diamonds” zu produzieren.
Von der Bekanntschaft bis zur Bandgründung
Die Geschichte der beiden beginnt an einem Bahnsteig in Dartford. Ein zufälliges Treffen am 17. Oktober 1961 führt zur Gründung einer der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Beide teilen eine Leidenschaft für Blues-Platten, die letztlich zur Entstehung der Rolling Stones führt. Die Anfangsjahre verbringen sie mit Bandmitgliedern wie Brian Jones und Ian Stewart in den Clubs Londons. Ihre erste Single "Come On" erscheint 1963 und markiert den Beginn einer nie dagewesenen Karriere.
Erfolge und Spannungen in den 80ern
Mick Jagger und Keith Richards schaffen gemeinsam zeitlose Hits wie „Satisfaction“ , “Angie” und “Start Me Up”. Anfangs wohnen sie sogar in einer Zweier-WG, auch wenn Mick oft genervt ist, weil Keith ständig Songs der Beatles spielt. Rivalität gibt es immer schon zwischen den beiden, aber ab den 80er Jahren werden ihre Differenzen offensichtlicher. Jaggers Soloprojekte verstärken die Spannungen, was zur zeitweisen Trennung der beiden führt. Keith nennt diesen Konflikt den „dritten Weltkrieg“. Trotz ihrer persönlichen Animositäten nehmen sie 1989 ihre Zusammenarbeit begeistert wieder auf. Sie schaffen es immer sich wieder zusammenzuraufen. Das ist wie in einer Familie, da streitet man sich und hat sich trotzdem lieb. Mick Jagger sei für Keith Richards kein Freund, sondern ein Bruder - lässt die Gitarren-Legende hier und da verlauten.
Kreative Rivalität und persönliche Vorbehalte
Die Dynamik zwischen Jagger und Richards ist von einer kreativen Rivalität geprägt, die teils von Missverständnissen und persönlichen Animositäten begleitet wurde. In Richards' Autobiografie "Life" beschreibt er Jagger als „unerträglich“, bemängelt dessen Führungsstil. Dennoch bleibt eine gewisse Wärme zwischen ihnen bestehen, die letztlich die Essenz ihrer kreativen Zusammenarbeit darstellt.
Das wilde Bandleben
Keith Richards und Mick Jagger führen in der Vergangenheit ein Leben voller wilder Geschichten und Skandale, die zum Ruf der Band als die Bad Boys des Rock'n'Roll beitragen. Von Richards' legendären Geständnis, er habe die Asche seines Vaters geschnupft und sei ihm noch nie so nah gewesen. bis hin zur berühmten Razzia auf seinem Anwesen Redlands 1967 – die Geschichten über ihr wildes Leben zeichnen ein lebendiges Bild der damals ungezähmten Rockszene. Richards pflegt das Image des Rebellischen und Jagger agiert mehr wie ein charmantes Chamäleon. Hat er sich wahrscheinlich von seinem Kumpel David Bowie abgeschaut. Die Gegensätze zwischen Leadsänger und Leadgitarre machen die Rolling Stones nur noch interessanter.
Ein Vermächtnis nicht nur der 80er-Jahre
Mick Jagger und Keith Richards sind mehr als nur Bandkollegen. Sie sind untrennbare Ikonen der Rockgeschichte der 60er, 70er und 80er-Jahre - und sie sind das bis heute geblieben. Ihre Musik hat Generationen beeinflusst und ihr Vermächtnis lebt in Songs wie „Satisfaction“ (1965), “Living in a Ghost Town” (2019) oder auch “Angry” (2023) weiter. Ihre Beziehung bleibt ein faszinierendes Beispiel für den Balanceakt zwischen gemeinsamer Kreativität und individueller Freiheit – Eigenschaften, die den Kern von Partnerschaften und produktiven Rivalitäten ausmachen.