Legendärer Videospiel-Flop - E.T. begraben und wiederentdeckt
In der Welt der Videospiele gibt es viele Erfolgsgeschichten, aber auch gewaltige Misserfolge. Ein Beispiel dafür ist das Videospiel "E.T. – Der Außerirdische" für die Atari 2600-Konsole aus den 80er Jahren. Dieser Titel gilt als einer der größten Flops der Videospielgeschichte und steht symbolisch für den sogenannten “Video Game Crash” von 1983.
Überhastete Entwicklung und Lizenzkosten
Der Druck, ein erfolgreiches Spiel zum Kinofilm "E.T. – Der Außerirdische" zu schaffen, führte zu einem bahnbrechenden Misserfolg. Warner Communications zahlte Steven Spielberg zwischen 20 und 25 Millionen US-Dollar für die Lizenzrechte. Dennoch war die Entwicklungszeit sehr knapp bemessen: Entwickler Howard Scott Warshaw hatte lediglich fünf Wochen, um das Spiel zu produzieren. Dieses Zeitfenster wurde gewählt, um das Spiel rechtzeitig zur Feiertagssaison verkaufen zu können.
Ein kommerzieller Misserfolg
Atari produzierte fünf Millionen Kopien des Spiels, im Glauben, einen Hit zu landen. Insgesamt wurden jedoch nur etwa 1,5 Millionen Einheiten verkauft. Der Rest blieb als unverkaufter Überschuss im Lager. Kritiker und Verbraucher waren gleichermaßen enttäuscht von "E.T.", was zur Annahme führte, dass es sich um eines der schlechtesten Spiele der Zeit handelt.
Der "Atari Video Game Burial"
Am 26. September 1983 wurde bekannt, dass Atari zahlreiche unverkaufte Video Game-Kopien in einer Mülldeponie in Alamogordo, New Mexico, vergraben hat. Dies umfasste viele Exemplare von "E.T. – Der Außerirdische". Diese Massenentsorgung von Spielen, Konsolen und Atari-Hardware zog viel Aufmerksamkeit auf sich und entwickelte sich zu einer urbanen Legende. Menschen spekulierten, dass Millionen von Kopien vergraben wurden. Tatsächlich handelte es sich um etwa 700.000 Einheiten.
Die Ausgrabung im Jahr 2014
Im April 2014 wurde die alte Legende bei einer Ausgrabung durch ein Team von Dokumentarfilmern bestätigt. Die Ausgrabung stellte Überreste von Spielen, Konsolen und anderer Atari-Hardware sicher. Dabei kamen auch einige unverkaufte "E.T."-Kassetten ans Licht. Diese Funde bestätigten die Gerüchte, die sich über die Jahre gehalten hatten.
Kulturelle Bedeutung der Katastrophe
Der Misserfolg von "E.T. – Der Außerirdische" und dessen Vergrabung in der Wüste sind nicht nur ein prägnantes Beispiel für die Probleme der Spieleindustrie in den 80er-Jahren. Die Ereignisse sind heute auch ein Symbol für überzogene Geschäftserwartungen und Fehlentscheidungen in der Technologiebranche. "E.T." wurde somit zum Gesicht des berüchtigten Video Game Crashs von 1983, der den Markt in Nordamerika erschütterte.
Wiederentdeckte Schätze
Nach der Ausgrabung wurden viele der gefundenen Spielekassetten in Museen ausgestellt oder auf Auktionen versteigert. Der Erlös kam der lokalen Gemeinde zugute. Dadurch wurden einige dieser Spiele zu echten Sammlerstücken und erinnern gleichzeitig an eine dramatische Zeit der Videospielgeschichte. Die Geschichte von "E.T." zeigt, wie nah Triumph und Desaster in der schnelllebigen Welt der Technik beieinanderliegen können.