Videodreh auf einem Dach - U2 sorgen 1987 für Verkehrschaos in L.A.
Am 27. März 1987 ereignete sich ein denkwürdiger Moment in der Musikgeschichte der 80er. Die irische Rockband U2 verwandelte den Alltag in den Straßen von Los Angeles in ein Spektakel. Sie drehten ihr Musikvideo zur Single „Where The Streets Have No Name“ vom Album „The Joshua Tree“. Der Drehort war das Dach eines Spirituosenladens an der Ecke Seventh und Main Street. Die Aktion erinnerte viele an das legendäre Dachkonzert der Beatles fast 20 Jahre zuvor.
Ein Menschenauflauf führt zu Verkehrschaos
Innerhalb kürzester Zeit versammelten sich Tausende von Menschen, um das spektakuläre Ereignis zu verfolgen. Ihre Neugier führte zu einem Verkehrschaos im Herzen von Los Angeles. Die Polizei versuchte, die Kontrolle über die Situation zu erlangen, indem sie drohte, den Dreh abzubrechen. Doch trotz des Versuchs, das Chaos zu beenden, konnten U2 die Dreharbeiten fortsetzen. Die als dramatisches Element geplante Polizeipräsenz sorgte für noch mehr Aufregung unter den Zuschauern.
Die Produktion: Mehr als nur Bühne und Kamera
Die technisch aufwendigen Vorbereitungen des Drehs beeindruckten viele. Das Gebäude, eigentlich ein Spirituosenladen, wurde für die ungewöhnlichen Anforderungen der Produktion umgerüstet. Ein zusätzlicher Generator lieferte den nötigen Strom, um den Dreh ungestört durchzuführen. Der kreative Einfall, das Dach als Bühne zu nutzen, erwies sich als medialer Geniestreich. Durch den Tumult und die große Menschenmenge zog U2 massenhaft Aufmerksamkeit auf sich.
Einflussreiches Musikvideo der 80er
Das Musikvideo zu „Where The Streets Have No Name“ erhielt weltweite Anerkennung und brachte U2 schließlich einen Grammy ein. Die Kombination aus dem dynamischen Song und der einzigartigen Visualisierung im Video trug erheblich zum Erfolg des Albums „The Joshua Tree“ bei. Der aufsehenerregende Dreh verwandelte das Video in ein unvergessliches Stück Musikgeschichte der 80er Jahre.
Dramatische Momente hinter den Kulissen
Nicht nur der Dreh selbst, sondern auch die Entstehung des Songs birgt kuriose Geschichten. Brian Eno, als Produzent des Tracks, war von den Studiosessions so genervt, dass er in Erwägung zog, die Aufnahmen zu löschen. Ein geistesgegenwärtiger Techniker verhinderte dies. Bonos Inspiration für den Songtext stammte aus seinem Aufenthalt in Äthiopien, einem Land, in dem Straßen keine Namen tragen. Diese Erfahrung führte dazu, dass Bono über das Thema soziale Anonymität nachdachte.
Nachhaltiger Einfluss der 80er auf die Musikszene
U2s gewagter Videodreh inspirierte viele nachfolgende Künstler und Bands. Jahrzente später realisierten etwa die Red Hot Chili Peppers ein ähnliches Projekt. Der direkte Einsatz am Puls der Stadt und das bewusste Verzichten auf konventionelle Wege der Promotion setzte neue Standards im Musikvideo-Genre der 80er. Innovationen dieser Art sind noch heute ein bedeutender Teil der Musikindustrie. U2s Dachkonzert in Los Angeles bleibt eines der markantesten Ereignisse der 80er. Es verkörpert nicht nur die Energie und den Innovationsgeist einer Ära, sondern auch die ungebrochene Anziehungskraft, die Musik auf Menschen ausübt. Die Geschichte um das Video zur Single „Where The Streets Have No Name“ ist ein lebendiges Zeugnis für die Bedeutung und Macht der Musik in den 80ern.