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Neuer Springsteen-Film: Die dunklen Stunden eines Rockstars

Neuer Springsteen-Film - Die dunklen Stunden eines Rockstars

© dpa | Michael Matthey

"The Bear"-Star Jeremy Allen White verkörpert Springsteen als verletzlichen "Boss", während sein intimes Album "Nebraska" entsteht. Dabei erzählt "Deliver Me From Nowhere" mehr als nur von der Musik.

Bruce Springsteen wollte sein Leben nicht in einem typischen Biopic sehen – keine bloße Sammlung seiner größten Hits. So sagt es der Regisseur des neuen Films über den "Boss" mit "The Bear"-Star Jeremy Allen White. Zum Glück hat er sich dies zu Herzen genommen.

Statt einen klassischen Karriererückblick erzählt "Springsteen: Deliver Me From Nowhere" von der wohl düstersten Episode aus dem Leben des Weltstars und der Entstehung seines intimen Albums "Nebraska". Aufgezeichnet in einem Schlafzimmer eines Mietshauses, eine minimalistische Akustik-Platte mit introspektiven Texten, 1982 veröffentlicht.

Springsteen auf der Schwelle zum Superstar

Denn noch vor dem durchschlagenden Erfolg seines Hits "Born In The U.S.A." durchlebte der Sänger eine Phase von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln, kämpfte gegen eine tiefe Depression. In dieser Zeit schrieb er "Nebraska". Die Platte entstand zwischen dem Vorgänger "The River" (1980) und dem Nachfolgealbum "Born in the U.S.A." (1984), das ihn endgültig zum Superstar machte.

An dieser Schwelle setzt der Film - eine Adaption des Buches "Deliver Me From Nowhere" von Warren Zanes - an. Regisseur Scott Cooper ("Crazy Heart") lässt ihn größtenteils im Jahr 1981 spielen, als Springsteen von der "The River"-Tour in seine Heimat New Jersey zurückkehrt. In einer der ersten Einstellungen sieht man Jeremy Allen White, wie er energiegeladen auf der Bühne steht und "Born to Run" performt, die Schultern wie Springsteen leicht nach oben zieht und das Gesicht verzerrt. 

Rückblicke in die Kindheit Springsteens

Doch die Stimmung schlägt um. Während die Plattenfirma schnell die nächsten Hits nachliefern will, gerät der Sänger in eine Spirale innerer Krisen. Sein Vertrauter und Manager Jon Landau (stark: "Succession"-Schauspieler Jeremy Strong) versucht zwischen beiden Seiten zu vermitteln. 

Regisseur Cooper unterstreicht den Schmerz von Springsteen mit in schwarz-weiß gehaltenen Rückblicken in seine Kindheit. Wie sich sein Vater Douglas (Stephen Graham), ein Trinker mit einem Aggressionsproblem, und seine Mutter Adele (Gaby Hoffmann) streiten, wie der kleine Bruce (Matthew Anthony Pellicano Jr.) sich in seinem Kinderzimmer zurückzieht.

Schließlich zeichnet Springsteen in einem Schlafzimmer mit Gitarre, Mundharmonika und einem Vierspur-Tonbandgerät die Songs für "Nebraska" auf. Sie handeln von Außenseitern und Gesetzlosen in den USA und von seiner Kindheit. Ein antikommerziell angelegtes Folk-Album - zum Missfallen der Plattenfirma.

© dpa | Andreas Gora

Regisseur Scott Cooper (l) und Schauspieler Jeremy Allen White (r) stehen im Zoo Palast auf dem Roten Teppich bei der Deutschlandpremiere von «Deliver Me From Nowhere».

Jeremy Allen White: Hatte Respekt vor der Rolle

White, der schon für seine Darstellung in "The Bear" mehrfach ausgezeichnet wurde, greift Springsteens innere Zerrissenheit eindrucksvoll auf. Der 34-Jährige nahm Gesangs-, Gitarren- und Mundharmonika-Stunden. Er habe alle Songs selbst gesungen, sagte Cooper. An ein paar Stellen im Film habe der Regisseur auch Springsteens Stimme eingebaut. "Aber wenn man Jeremy singen sieht, dann singt er natürlich auch wirklich".

Er sei sehr vorsichtig gewesen, die Rolle anzunehmen, sagte White der Deutschen Presse-Agentur. Springsteen werde von so vielen geliebt, er habe nichts machen wollen, was dessen Beziehung zu den Fans "in irgendeiner Weise stören könnte."

Lange habe er nach dem richtigen Ansatz gesucht. "Ich war so sehr auf all diese äußeren Aspekte von Bruce oder das Verständnis der Öffentlichkeit von Bruce fixiert, dass es mich lähmte, anzufangen, bis mir klar wurde, dass mein Weg darin bestand, Bruce Springsteen für einen Moment auszuklammern und die Figur einfach als einen jungen Mann zu betrachten, der Musiker ist und zum ersten Mal seit langer Zeit nach Hause kommt."

Ein Film nicht nur für Springsteen-Fans

Das macht den zweistündigen Film zu einem intimen und unaufgeregten Künstlerporträt, das nicht nur eingefleischte Fans ansprechen dürfte. Denn Regisseur Cooper kehrt die Verletzlichkeit eines jungen Mannes nach außen, der sich letztlich dazu entscheidet, in Therapie zu gehen und damit ein universelles Thema adressiert: mentale Gesundheit.

Besonders stark sind in diesem Zusammenhang die Szenen, in denen die komplizierte Beziehung von Vater und Sohn gezeigt wird. Gerade diese Momente hätten noch mehr Raum verdient, eine Liebesgeschichte zwischen Springsteen und der Kellnerin Faye (Odessa Young) hätte es stattdessen fast nicht gebraucht. 

Und: Trotz des insgesamt ernsten Themas ist der Film oft unterhaltsam. Zum Beispiel, als der ohnehin schon verhaltene Plattenchef entgeistert reagiert, weil Springsteen "keine Tour, keine Single, keine Presse" für "Nebraska" vorsieht.

Was Springsteen über sein Schauspieler-Ich sagt

Regisseur Cooper betonte: Alles, was man im Film sehe, sei in Bruces Leben passiert. Nur die Liebesgeschichte sei etwas verdichtet. Springsteen habe oft das Set besucht. 

Die Herangehensweise an sein "persönlichstes Kapitel" habe den Musiker vom Film überzeugt, sagte Cooper. "Einfachheit, kein Spektakel, kein Glanz, ein unerschrockener Blick auf einen Mann in seiner größten Verzweiflung, und die Tatsache, dass es kein Jukebox-Film mit Hits war".

Und Springsteen? Der Oscar-Preisträger segnete den Film und White ab, in einem Interview sagte er über den Schauspieler: "Er interpretiert mich auf eine Weise, die die Fans sehr gut nachvollziehen können, denke ich, und er hat einfach großartige Arbeit geleistet".

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