Naturgesetze gegen Fake News - Peter Schilling holt Show ins Planetarium
Während vieles in der Welt ins Wanken gerät, vertraut Peter Schilling auf die Beständigkeit der Naturgesetze. Da passt es, dass der "Major Tom"-Sänger nun eine Show ins Planetarium bringt.
Wenn die Welt ins Wanken gerät, sucht Peter Schilling festen Boden - und findet ihn in den Gesetzen der Physik. "Naturwissenschaften werden alle Trends überleben, denn Naturwissenschaften kümmern sich um Fakten und nicht um Trends", sagte der Sänger ("Major Tom (völlig losgelöst)") im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Naturwissenschaften angesichts von Fake News ein Trostanker
Gerade angesichts von Fake News und alternativen Fakten sieht der 69-Jährige Naturwissenschaft als tröstlichen Anker: "Am Ende ist eins und eins zwei - und nicht drei. Und wenn wir nur die Relativitätstheorie nehmen, die ist so oft bestätigt und ohne die könnte man keine Navigation fahren oder so. Also ich bin sehr froh, mich an ein paar Dingen orientieren zu können, die einfach unverrückbar sind."
Schilling feiert am Donnerstag Premiere mit dem Programm "Major Tom: völlig losgelöst" im Zeiss-Großplanetarium in Berlin. Unter der Planetariumskuppel werden elf seiner Songs in eine knapp einstündige 360-Grad-Show verwandelt, die erst ein halbes Jahr in Berlin und dann in Planetarien weltweit laufen soll.
"Es war so beeindruckend, dass ich beim Sehen gedacht habe: Wie willst du heute Nacht eigentlich schlafen? Vor lauter Eindrücken, die ich da gesammelt habe, sowohl akustisch als auch optisch", beschreibt Schilling die Erfahrung, noch mal auf neue Weise in seine eigene Musik einzutauchen.
Der Krisenstimmung etwas entgegensetzen
Um Sternenhimmel oder astronomisches Wissen geht es dabei trotz des Veranstaltungsortes weniger, sondern um Unterhaltung: "Das soll die Leute aus ihrem Alltag nehmen, es soll sie in diese neue Welt entführen, im besten Sinne."
Und Schilling will auch der aktuellen Krisenstimmung etwas entgegensetzen. "Ich richte meine Augen nicht auf die Krisen! Das machen andere. Sollen sie auch tun, wird auch zur Genüge getan. Insoweit möchte ich die Leute gerne hier im Planetarium empfangen und sagen: "Guten Abend, und Sie fühlen sich hier bitte auch wohl!"."
Auch Künstliche Intelligenz macht Peter Schilling keine Angst. "KI ist immer eine Millisekunde hinter der Erfindung", sagte er. Künstliche Intelligenz könne gar nicht richtig innovativ sein. "KI kann sich ja nur auf das berufen, was es schon gibt. Und deshalb glaube ich, die guten Songs werden immer noch von Menschen geschrieben."
Möglicherweise könnte KI aber die Spreu vom Weizen trennen, glaubt Schilling. "Vielleicht ist es auch ganz gut, mal eine Zäsur zu machen. Und die wirklich guten Musiker werden es hinkriegen und die nicht wirklich guten eben nicht."