Ikone mit Patina aus 84 - Erste Birkin Bag für 8,6 Mio. versteigert
Sie begann als Zufallsentwurf über den Wolken und wurde zur begehrtesten Handtasche der Welt - jetzt kam die Original-Birkin unter den Hammer.
Sie ist etwas zerkratzt, fast schon ein wenig lädiert – und trotzdem legendär: In Paris kam jetzt bei Sotheby’s DIE Handtasche unter den Hammer, die als Urmutter aller sogenannten It-Bags gilt – Handtaschen, die als begehrte Mode- und Statussymbole stehen. Ein Schätzpreis wurde vorher nicht genannt. Aber unter Sammlern wurde schon spekuliert, dass sie einen Rekordpreis erzielen könnte.
Erste Birkin Bag für Rekordsumme versteigert
Die Tasche wurde für 8,6 Millionen Euro versteigert – so teuer wie keine andere Handtasche in der Auktionsgeschichte zuvor, wie das Auktionshaus Sotheby's mitteilte. Die Identität des Höchstbietenden blieb bislang geheim.
Bisheriger Rekordhalter war eine mit Diamanten besetzte Kelly Bag aus Krokodilleder, die für rund 440.000 Euro versteigert wurde – im Vergleich zur jetzt verkauften Birkin ein Schnäppchen.
Die erste Birkin Bag wurde 1984 gemeinsam mit der britischen Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin (1946-2023) entworfen und ist weniger ein Accessoire als ein Stück gelebter Mythos. Sie ist aus einer zufälligen Begegnung zwischen Birkin und dem ehemaligen Chef der Luxusmarke Hermès, Jean-Louis Dumas, entstanden.
Legende eines Mode-Mythos
Die Geschichte ist längst Legende: Birkin reiste 1984 mit ihrer Tochter Charlotte in einem Flugzeug von Paris nach London, als der Inhalt ihres Weidenkorbs versehentlich auf den Schoß von Dumas kippte. Birkin, die ihre Handtaschen stets als zu klein empfand, brachte den Hermès-Chef zum Nachdenken – und inspirierte ihn zu einer Tasche, die groß genug, praktisch und zugleich elegant war.
Für die Sotheby’s-Expertin Morgane Halimi hat sich die Original-Birkin-Tasche zu einem Popkultur-Phänomen entwickelt, das Luxus in besonders raffinierter Form verkörpert. Tatsächlich ist dieses Modell ein echtes Unikat: Es wurde von Hand gefertigt, besitzt einen Schulterriemen (eine Idee, die später wieder verworfen wurde), ist besonders tief gestaltet, mit Messingbeschlägen versehen und enthält sogar einen eingebauten Nagelknipser.