Entschuldigung von Frankfurter OB Feldmann - aber kein Rücktritt
Feldmann will im Amt bleiben - Frankfurter OB entschuldigt sich
Nach dem jüngsten umstrittenen Verhalten des Frankfurter Oberbürgermeisters hat sich Peter Feldmann jetzt entschuldigt. Zurücktreten will er aber nicht. Stattdessen kündigt Feldmann an, weitestgehend auf öffentliche Termine zu verzichten.
Bis zum Ende der Sommerpause will Feldmann auf nahezu alle repräsentativen Termine verzichten, kündigte er in einem Statement im Römer an.
„Habe Fehler gemacht“
Er habe Fehler gemacht, sagte Feldmann weiter, und stehe dafür zurecht in der Kitik. Er sei selber erschrocken gewesen, als er das Video aus dem Flieger nach Sevilla gesehen habe. Er könne nur noch einmal um Entschuldigung bitten – vor allem bei den Betroffenen selbst.
Feldmann sorgte für Irritationen
Das Video war am Wochenende im Internet aufgetaucht. Dort ist Feldmann zu sehen, wie er auf dem Flug zum Europa-League-Finale von Flugbegleiterinnen spricht, "die mich hormonell am Anfang erst mal außer Gefecht gesetzt haben". Auf der Pokalfeier von Eintracht Frankfurt hatte das Stadtoberhaupt zudem für Irritationen gesorgt. Dort nahm Feldmann zunächst Eintracht-Frankfurt-Kapitän Sebastian Rode und Trainer Oliver Glasner den Pokal aus der Hand, um damit vorwegzuschreiten.
Gesprächsangebot an Eintracht-Vorstand Hellmann
Dazu sagt Feldmann jetzt: Da seien „die Gäule mit ihm durchgegangen“, er habe den Pokal unbedingt anfassen wollen. Feldmann bietet Eintracht-Vorstand Axel Hellmann an, in einem persönlichen Gespräch die Differenzen aus der Welt zu räumen. Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer hat aus Verärgerung über das Verhalten von Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Siegesfeier nach dem Europa-League-Gewinn die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt verweigert.
Eintracht-Präsident Fischer: Nicht zufrieden, wie man mit dem Anlass umgeht
"Ich habe mich vor Ort auch nicht ins Goldene Buch eingetragen, das war mein kleiner, stiller Protest", sagte Fischer im Interview der "Sport Bild". "Ich fand das für mich nicht passend, weil ich nicht zufrieden war, wie man mit dem Anlass umgeht."
Feldmann will mit SPD sprechen
Die Rücktrittsforderungen aus seiner eigenen Partei respektiert der 63-Jährige nach eigenen Angaben – er hätte sich allerdings gewünscht vorab informiert zu werden. Auch Grüne, CDU, FDP und Volt hatten sich für einen Rücktritt Feldmanns ausgesprochen. An Rücktritt denkt Feldmann aber nicht.
SPD erneuert Rücktrittsforderung
Die Frankfurter SPD hat Feldmann unterdessen erneut zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Über weitere Schritte wolle die Partei an diesem Mittwochabend beraten, erklärte sie. Das weitere Vorgehen werde zudem mit den Koalitionspartnern in der Stadt - Grünen, Volt und FDP - abgestimmt, sagte der Frankfurter SPD-Chef Mike Josef. Alle Optionen lägen auf dem Tisch.
Wie geht es in Frankfurt weiter?
Feldmann bietet der SPD stattdessen an, in Ruhe über seine Mitgliedschaft zu sprechen. Möglicherweise könnten die Parteien jetzt ein Abwahlverfahren anstoßen. Feldmann plant, in der selbst verordneten medialen Pause bis zum Ende der Sommerpause, möglichst viele Themen voranzubringen. Es gehen nicht darum weniger zu arbeiten, sondern anders, sagte Feldmann.
Feldmann glaubt an Unschuld
Zur Anklage in der Awo-Affaire wegen Korruptionsverdachts sagt Feldmann: Er sei fest davon überzeugt, seine „Unschuld beweisen zu können“. Er sei nicht korrupt. Feldmanns Frau soll als Leiterin einer Awo-Kita "ohne sachlichen Grund" ein übertarifliches Gehalt bezogen haben, wie es hieß. Zudem habe die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Feldmann im Wahlkampf 2018 durch Einwerbung von Spenden unterstützt. Im Gegenzug habe er die Interessen der AWO Frankfurt "wohlwollend berücksichtigen" wollen.